
Wenn Sie Zoho CRM oder ein anderes CRM-System verwenden, kennen Sie sicherlich das Problem: Unübersichtliche Bildschirme, inkonsistente Daten und ineffiziente Arbeitsabläufe. Viele CRM-Nutzer kämpfen damit, dass ihre Systeme mit der Zeit unübersichtlich werden, wichtige Informationen fehlen oder einfach zu viel unnötiger Ballast angezeigt wird. Dabei sind viele dieser Probleme mit nur wenigen, einfachen Einstellungen zu beheben – ganz ohne Programmierkenntnisse oder teure Berater.
In diesem Artikel zeige ich Ihnen fünf einfache, aber wirkungsvolle Schritte, die jeder Zoho CRM-Anwender (und eigentlich auch Nutzer anderer CRM-Systeme) sofort umsetzen kann, um sein CRM sauber, übersichtlich und nutzerfreundlich zu gestalten. Diese Tipps stammen aus meiner langjährigen Erfahrung mit Zoho CRM und helfen Ihnen, Ihre Datenqualität zu verbessern, die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen und somit letztlich bessere Ergebnisse aus Ihrem CRM herauszuholen.
Schritt 1: Felder sinnvoll organisieren
Wenn Sie Zoho CRM zum ersten Mal starten, sehen Sie oft eine Vielzahl von Feldern in Ihren Modulen, die alle wild durcheinander angezeigt werden. Standardfelder, die Sie nie verwenden, mischen sich mit selbst erstellten Feldern, und das Ergebnis ist eine lange, unübersichtliche Liste. Das erschwert die tägliche Arbeit enorm, weil Nutzer ewig suchen müssen, um die relevanten Informationen zu finden.
Die Lösung ist simpel: Organisieren Sie Ihre Felder in übersichtliche Abschnitte oder Sektionen, die logisch gruppiert sind. So können Sie beispielsweise im Modul „Accounts“ (Konten) alle Kontaktinformationen wie Name, Telefonnummer und Website in einem Bereich zusammenfassen. Weitere Details wie Mitarbeiterzahl, Umsatz oder Branche können in einem separaten Abschnitt „Account Details“ untergebracht werden. Systemfelder, die automatisch vom CRM gepflegt werden (z.B. „Erstellt von“ oder „Geändert von“), sollten ganz unten in einer Sektion „Systeminformationen“ stehen.
So gehen Sie vor:
- Öffnen Sie die Einstellungen und navigieren Sie zu „Module und Felder“.
- Wählen Sie das gewünschte Modul, z.B. „Accounts“.
- Entfernen Sie Felder, die Sie nicht benötigen, indem Sie sie vom Bildschirm nehmen (bei Standardfeldern) oder löschen (bei benutzerdefinierten Feldern).
- Fügen Sie neue Sektionen hinzu, um Felder logisch zu gruppieren.
- Ziehen Sie die Felder per Drag & Drop in die passenden Sektionen.
- Speichern Sie Ihre Änderungen und prüfen Sie im Modul, wie die Ansicht jetzt aussieht.
Durch diese klare Strukturierung sparen Ihre Nutzer Zeit, vermeiden Fehler und arbeiten deutlich effizienter. Ein aufgeräumtes Interface motiviert zudem, das CRM regelmäßig und korrekt zu pflegen.
Schritt 2: Layout-Regeln nutzen, um nur relevante Felder anzuzeigen
Ein weiterer häufiger Fehler ist, dass alle Felder immer angezeigt werden – ganz egal, ob sie in der aktuellen Situation relevant sind oder nicht. Das führt zu unnötigem Durcheinander und erschwert das schnelle Erfassen der wichtigsten Informationen.
Mit sogenannten Layout-Regeln können Sie steuern, welche Felder oder Sektionen auf einem Datensatz sichtbar sind – abhängig von Eigenschaften des Datensatzes selbst. Ein klassisches Beispiel ist das Feld „Account Type“ (Kontotyp). Wenn es sich um einen Kunden handelt, möchten Sie andere Felder sehen als bei einem Lieferanten oder einem potenziellen Interessenten.
So richten Sie Layout-Regeln ein:
- Gehen Sie in den Einstellungen zum Modul „Accounts“.
- Wählen Sie „Layout-Regeln“ aus.
- Erstellen Sie eine neue Regel, z.B. „Kundenfelder anzeigen“.
- Definieren Sie die Bedingung, z.B. „Account Type ist Kunde“.
- Legen Sie fest, welche Sektionen oder Felder angezeigt oder verborgen werden sollen.
- Speichern Sie die Regel und testen Sie sie an verschiedenen Datensätzen.
Diese Funktion sorgt dafür, dass Ihre Nutzer nur die für den jeweiligen Kontext wichtigen Informationen sehen. Das reduziert Ablenkungen und erhöht die Eingabegenauigkeit.
Schritt 3: Pflichtfelder definieren, um vollständige Daten zu gewährleisten
Ein häufiges Problem in vielen CRM-Systemen ist die unvollständige Datenerfassung. Nutzer füllen Felder nicht aus, weil diese nicht verpflichtend sind, und das führt zu Datenlücken, die später nicht mehr geschlossen werden können. Ohne vollständige Daten sind Berichte, Dashboards und Marketingkampagnen jedoch wenig aussagekräftig.
Die einfachste Lösung: Definieren Sie Pflichtfelder für alle wichtigen Informationen, die Sie von Ihren Anwendern benötigen. So stellen Sie sicher, dass beispielsweise immer eine gültige Telefonnummer, E-Mail-Adresse oder eine Kategorisierung eingegeben wird.
So setzen Sie Pflichtfelder in Zoho CRM:
- Öffnen Sie das Modul und wählen Sie „Felder“.
- Klicken Sie bei einem Feld auf das kleine Menü (meist drei Punkte).
- Aktivieren Sie die Option „Pflichtfeld“.
- Speichern Sie die Änderung.
Ein Tipp: Bei Picklist-Feldern können Sie als Option auch „Sonstiges“ anbieten, falls zum Zeitpunkt der Eingabe nicht alle Details bekannt sind. So vermeiden Sie, dass Nutzer das Feld leer lassen, und können später gezielt nach „Sonstiges“ filtern, um fehlende Daten nachzutragen.
Schritt 4: Offene Textfelder durch konsistente Picklists ersetzen
Offene Textfelder sind oft eine Quelle für Inkonsistenzen. Wenn Nutzer einfach frei schreiben können, entstehen Tippfehler, unterschiedliche Schreibweisen oder Synonyme, die das Filtern und Auswerten der Daten erschweren.
Picklists (Auswahllisten) hingegen erzwingen die Auswahl vorgegebener Werte. Das sorgt für saubere, einheitliche Daten und erleichtert Berichte und Analysen enorm.
So wandeln Sie ein Textfeld in eine Picklist um:
- Löschen Sie das bestehende Textfeld (nachdem Sie die Daten gesichert haben).
- Erstellen Sie ein neues Feld vom Typ „Picklist“.
- Geben Sie dem Feld einen passenden Namen, z.B. „Kategorie“.
- Fügen Sie die gewünschten Auswahlmöglichkeiten hinzu, z.B. „Kunde“, „Lieferant“, „Partner“.
- Speichern Sie das neue Feld und fügen Sie es ins Layout ein.
Dadurch vermeiden Sie, dass Nutzer unkontrolliert Werte eingeben, und schaffen eine solide Basis für saubere CRM-Daten.
Schritt 5: Abhängige Felder (Dependent Picklists) einrichten zur besseren Dateneingabe
Abhängige Felder sind eine besonders smarte Funktion, mit der Sie die Eingabe noch weiter lenken können. Dabei hängt die Auswahl in einem Feld von der Auswahl in einem anderen Feld ab. So werden nur passende Optionen angezeigt, was die Eingabe erleichtert und Fehler reduziert.
Ein typisches Beispiel: Sie haben ein Feld „Territorium Region“ mit Werten wie „Norden“, „Süden“, „Osten“, „Westen“. Das zweite Feld „Territorium Bundesland“ soll dann nur die Bundesländer anzeigen, die zur gewählten Region gehören.
So richten Sie abhängige Felder in Zoho CRM ein:
- Erstellen Sie zwei Picklist-Felder, z.B. „Territorium Region“ und „Territorium Bundesland“.
- Speichern Sie die Felder.
- Klicken Sie im Setup auf „Abhängigkeiten zwischen Feldern zuordnen“ (Map Dependency Fields).
- Wählen Sie das übergeordnete Feld (z.B. Region) und das abhängige Feld (z.B. Bundesland) aus.
- Definieren Sie für jede Region, welche Bundesländer angezeigt werden sollen.
- Speichern Sie die Zuordnung.
Wenn Sie nun einen Datensatz bearbeiten, sehen Sie beim Auswahlfeld für das Bundesland nur noch die passenden Optionen, basierend auf der vorherigen Auswahl der Region. Das macht die Eingabe schneller und verhindert falsche Kombinationen.
Zusammenfassung und abschließende Tipps
Mit diesen fünf einfachen Maßnahmen können Sie Ihr Zoho CRM deutlich aufräumen und optimieren – und das ganz ohne Programmieraufwand oder teure Berater:
- Felder sinnvoll organisieren: Gruppieren Sie Felder in übersichtliche Sektionen, entfernen Sie unnötige Felder.
- Layout-Regeln verwenden: Zeigen Sie nur relevante Felder je nach Datensatztyp an.
- Pflichtfelder definieren: Erzwingen Sie die Eingabe wichtiger Informationen.
- Picklists statt Textfelder: Sorgen Sie für konsistente, saubere Daten durch vorgegebene Auswahlmöglichkeiten.
- Abhängige Felder einrichten: Lenken Sie die Eingabe mit abhängigen Auswahllisten und vermeiden Sie Fehler.
Diese Verbesserungen steigern nicht nur die Datenqualität, sondern auch die Benutzerfreundlichkeit und Akzeptanz Ihres CRM-Systems. Sie helfen Ihnen, bessere Berichte zu erstellen, zielgerichteter zu kommunizieren und insgesamt effizienter zu arbeiten.
Probieren Sie diese Tipps am besten gleich heute aus und sehen Sie selbst, wie viel einfacher und strukturierter Ihre CRM-Arbeit wird!
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu einfachen CRM-Optimierungen
1. Brauche ich Programmierkenntnisse, um diese Änderungen vorzunehmen?
Nein, alle hier beschriebenen Anpassungen sind komplett ohne Programmierung möglich. Zoho CRM bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche, mit der Sie Felder organisieren, Regeln definieren und Picklists konfigurieren können.
2. Kann ich Standardfelder komplett löschen?
Standardfelder können in Zoho CRM nicht vollständig gelöscht werden, aber Sie können sie einfach aus den Ansichten entfernen, sodass sie nicht mehr sichtbar sind. Benutzerdefinierte Felder hingegen können Sie dauerhaft löschen.
3. Was passiert, wenn ich ein Pflichtfeld nicht ausfülle?
Beim Speichern eines Datensatzes zeigt Zoho CRM eine Fehlermeldung an und lässt das Speichern nicht zu, bis das Pflichtfeld ausgefüllt wurde. So stellen Sie sicher, dass wichtige Daten nicht fehlen.
4. Wie viele Layout-Regeln sollte ich anlegen?
Es empfiehlt sich, nur so viele Layout-Regeln zu erstellen, wie nötig sind, um die Bildschirmansichten übersichtlich zu halten. Übermäßige Regeln können die Verwaltung erschweren. In den meisten Fällen reichen wenige gut durchdachte Regeln aus.
5. Kann ich die Abhängigkeiten zwischen Feldern jederzeit ändern?
Ja, die Abhängigkeiten lassen sich jederzeit im Setup anpassen. Das ist besonders hilfreich, wenn sich Ihre Geschäftsprozesse oder Kategorien ändern.
6. Wie kann ich sicherstellen, dass Nutzer die neuen Felder und Regeln auch nutzen?
Kommunizieren Sie die Änderungen klar an Ihr Team, bieten Sie ggf. kurze Schulungen an und überwachen Sie die Datenqualität regelmäßig. Ein sauberes und einfaches CRM motiviert die Nutzer, es korrekt zu verwenden.
Fazit
Ein gut organisiertes und gepflegtes CRM ist das Fundament für erfolgreiche Vertriebs- und Marketingaktivitäten. Mit den fünf hier vorgestellten einfachen Schritten können Sie Ihr Zoho CRM schnell und effektiv verbessern. Die Investition in eine saubere Struktur und bessere Daten zahlt sich langfristig durch bessere Entscheidungen und weniger Aufwand aus.
Starten Sie noch heute mit der Feldorganisation, definieren Sie sinnvolle Layout-Regeln, setzen Sie Pflichtfelder, ersetzen Sie freie Texte durch Picklists und richten Sie abhängige Felder ein. So machen Sie Ihr CRM fit für die Zukunft – ganz ohne Entwickler oder teure Berater.
Viel Erfolg bei der Umsetzung!
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